Die erste Kirche in Netzen vermutet man wohl gegen Ende des 12. Jahrhunderts.
Aufgrund der Verwüstung des Dorfes sowie der Kirche durch Raubritter, beschloss man die Kirche neu zu bauen. Anhand des breiten, spitzbogigen Südportals lässt sich der Neubau um 1400 zuordnen. Die Netzener Kirche ist ein spätgotisches Backsteinbauwerk. Der mittelalterliche Turm besteht zum Teil aus Feldsteinen. Das Mauerwerk der Kirche wurde überwiegend im gotischen Verband erbaut. Man kann ebenfalls zwei unterschiedliche Ziegelformate erkennen, welche wohl auf einige Reparaturen der Kirche hinweisen könnten. Die Kirche in Netzen hatte damals zwei Eingänge. Das zugemauerte Südportal hat links und rechts je eine Rundblende. Heute kann man nur noch durch das Westportal des Turmtraktes in die Kirche gelangen. Der heutige Turm der Kirche wurde in zwei Bauphasen errichtet, denn er enthält zum einen den Spätgotischen- und zum anderen den Barockstil. Etwa 1740 bekam die Kirche eine Turmuhr, welche jedoch heute nicht mehr vorhanden ist. Seit dem Bau der Kirche um 1400 wurde sie mehrmals umgebaut. Um 1700 wurde die Kirche um ca. 6 Meter verlängert, erhöht und teilweise verputzt. Im 19. Jahrhundert hat man, laut alten Schriften, die Kirchturmspitze um etwa 5,5 Meter erhöht, da sie sonst zu unbedeutend wirkte. Der Innenraum der Netzener Kirche ist eher schlicht gehalten und stammt etwa aus dem 18. Jahrhundert. Die heutige elektrische Orgel wurde erst 1958 eingebaut, jedoch stammt der äußere Rahmen teilweise von der ersten Orgel von 1823.
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