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Kinderfeuerwehr im ersten Löschzug gestartet

Die Kinderfeuerwehr, ein Pilotprojekt des ersten Löschzugs der Gemeindefeuerwehr Kloster Lehnin, ist zu Jahresbeginn mit großem Erfolg gestartet. Kinder von vier bis acht Jahren erlernen hier spielerisch unter fachpädagogischer Anleitung nicht nur feuerwehrtechnisches Wissen, sondern auch wertvolle Eigenschaften wie Teamfähigkeit.

 

15 Mädchen und Jungen im Alter von vier bis acht Jahren erlernen seit Jahresbeginn spielerisch gleich neben den echten Einsatzfahrzeugen der Ortswehr Lehnin in der neu gegründeten Kinderfeuerwehr die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr. Es ist ein Pilotprojekt des ersten Löschzuges der Gemeindefeuerwehr Kloster Lehnin. „Wir haben schon vor dem offiziellen Beginn unserer Kinderfeuerwehr am 1. Januar 2024 mehr Interessenten als Plätze“, freut sich Isabella Ehrenberg, staatlich anerkannte Kindheitspädagogin B.A. und Leiterin der Kinderfeuerwehr. Hauptziel ist es, Kinder möglichst früh für die Feuerwehr zu begeistern und sie an deren Aufgaben heranzuführen. Denn „wenn ich nur darf, wann ich soll, aber nie kann, wenn ich will, dann mag ich auch nicht, wenn ich muss“, zitiert Isabella Ehrenberg den Neurowissenschaftler Prof. Heinz Schirp.

 

Heißt: Früh übt sich, wer ein Meister werden will – zum Beispiel ein Lösch- oder Brandmeister. Im Vorschulalter haben Kinder nicht nur ein hohes Interesse an Themen rund um die Feuerwehr. Mit etwa vier Jahren machen sie auch große Sprünge in der kognitiven Entwicklung und das Verständnis für technische Dinge wachse enorm, weiß die Leiterin, selbst aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Lehnin, zu berichten. Rechtlich sei das Einrichten der Kinderfeuerwehr als Teil der Jugendfeuerwehr vom Brandenburgischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz abgedeckt. Und die Kinder sind mit Feuereifer dabei, wie sie und ihre Stellvertreterin, die staatlich anerkannte Erzieherin Julia Rother, erfreut berichten. „So ein Weihnachtsbaum kann schnell brennen, da muss man ganz doll aufpassen“, weiß etwa schon ein Fünfjähriger, als die Kinder mit Bildern an Ursachen von Bränden herangeführt werden. „Brennen kann es auch ganz doll, wenn ein Auto einen Unfall hat“, ergänzt ein vierjähriges Mädchen. Selbst die beiden Pädagoginnen staunen mitunter, wieviel die Steppkes schon wissen. Jede Ausbildung startet sitzend in einem Gesprächskreis, bei dem eine kleine Spielzeugfeuerwehr herumgereicht wird. Die Kinder lieben das „Erzählfeuerwehrauto“, für Isabella Ehrenberg ein wichtiger „Regelmacher“ und eine „To-do-Figur“. 

 

Jedes Kind, dass das beliebte Maskottchen der Kinderwehr in der Hand hält, darf etwas zum jeweiligen Thema erzählen. Unterstützt werden die beiden Pädagoginnen stets von fachkundigen Kameradinnen und Kameraden der Ortswehren und einem Team aus weiteren pädagogischen Fachkräften. Bisher gab es schon einige Ausbildungen zu den Themen „Brandschutzerziehung“, „Aufgaben der Feuerwehr“ und „Verkehrserziehung“. Beispielsweise wurde bereits live geübt, wie man die 112 wählt und welche Infos bei einem Notruf wichtig sind. Ein Kamerad der Ortsfeuerwehr Lehnin simulierte dafür die Leitstelle und nahm den Notruf der Kinder entgegen. An einem „Rauchdemohaus“ lernen die künftigen Feuerwehrleute, was zu tun ist, wenn es brennt. Die Kinder durchlaufen bei jeder Ausbildung, aufgeteilt in Gruppen, zwei Stationen – eine, in der sie richtig aktiv werden und eine, in der sie einfach spielen und entspannen, zum Beispiel beim Ausmalen von Bildern rund um die Feuerwehr.

 

So werden sie nicht nur früh für das Feuerwehrhandwerk begeistert, sie machen auch Sprünge in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, sind sich die beiden Fachfrauen sicher. Denn die Kinder lernen hier spielerisch früh neben technischem Verständnis Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Ausdauer, Konzentrationsvermögen, Gesprächskompetenz sowie Verantwortungs- und Selbstbewusstsein. „Aktuell haben wir eine lange Warteliste, denn wir können momentan nicht mehr als 15 Kinder aufnehmen“, berichtet Isabella Ehrenberg. Der Nachwuchs von aktiven Mitgliedern der Ortswehren des ersten Löschzuges der Gemeindefeuerwehr Kloster Lehnin (Lehnin, Emstal, Nahmitz, Rädel) hat dabei Vorrang. Bei einem Erfolg des Pilotprojektes wird die Kinderfeuerwehr wahrscheinlich weiter ausgebaut.

 

Die Ausbildung der Kinderfeuerwehr findet zweimal im Monat statt, aktuell immer an einem Donnerstag um 16.30 Uhr in der Ortsfeuerwehr Lehnin. Später sollen auch die anderen Ortswehren des ersten Löschzuges einbezogen werden. Die Kinderfeuerwehr soll überdies künftig jeweils an einem Freitag parallel zu den Ausbildungen der Jugendfeuerwehr stattfinden, in die Kinder mit sechs Jahren eintreten können. Damit der Kindheitstraum Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann einmal Realität wird. 

 

Susanne Gnauk, Ortsfeuerwehr Lehnin

 

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Di, 20. Februar 2024

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