Die Gemeinde Kloster Lehnin hat zum Ende des letzten Jahres einen Förderantrag zum Landesprogrammprogramm „Pakt für Pflege“ gestellt und diesen bewilligt bekommen. 

Schwerpunkte des Förderprogrammes sind die Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger, die Unterstützung lokaler Akteure bei der Gestaltung altersgerechter Sozialräume sowie die Verbesserung der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege und qualifikationsgerechter Einsatz der Pflegefachkräfte.

Ziel aller Maßnahmen ist es, älteren und pflegedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem vertrauten Wohnumfeld und qualifizierte gute Pflege zu gewährleisten sowie ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

Ein von der Gemeinde verfasstes Konzept berücksichtig die Anforderungen und thematisiert die Kernpunkte „Digitalisierung im Alltag“, „Leben & Umgang mit Demenz“, „Teilhabe durch Mobilität und gemeinsames Singen“.

Für die Arbeit mit Senioren wurde im Rathaus Mark Thurley als Ansprechpartner benannt. Er koordiniert die Umsetzung des Projektes und steht auch den einzelnen Maßnahmen zur Seite.

Das Thema Demenz ist seit vielen Jahren Lebensaufgabe von Antje Kirchhoff, die auf dem Klostergelände eine Beratungsstelle im Auftrag des Ev. Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin (EDBTL) und des Landkreises unterhält. „Gemeinsam WIR – Jetzt und hier!“ ist der von den Teilnehmern gewählte Name der Demenz-Selbsthilfegruppe.

Für den Bereich Digitalisierung wurden im Dezember unterschiedliche Geräte und Lektüre angeschafft, um den zukünftigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen praxisnahen Unterricht im Umgang mit digitalen Hilfsmitteln näher zu bringen. Das erlernte Wissen und eine routinierte Anwendung soll Menschen für kommende Zeiten befähigen, das eigene Leben in den eigenen „Vier Wänden“ selbständig und unabhängig beizubehalten und den Zeitpunkt einer notwendigen regelmäßigen Betreuung soweit es geht hinauszuschieben.

Zum Anfang und als Grundlage digitaler Kommunikation wird das eigene Handy favorisiert und an selbigem unterrichtet. Wer kein persönliches Smartphone/Handy besitzt, kann leihweise an einem Gemeinde-Tablet üben. Im Gemeindegebiet werden an mehreren Standorten einmal im Monat Weiterbildungen stattfinden. Als Termin ist immer ein Dienstag-Nachmittag geplant. Jedem Kursort wird ein Dienstag im Monat zugeteilt. Der Kurs basiert auf einem Lehrbuch, das durch Videos, gemeinsame Aufgaben und persönliche Erklärungen Wissen vermittelt.

Alle Teilnehmenden starten beim Lernen mit den Grundlagen zum Gerät, zur Technik und mit ersten Anwendungsschritten. Nach 50 gemeinsamen Aufgaben über das Jahr verteilt, ist jeder Teilnehmer fit, mit dem Handy Fotos und Videos zu erstellen, mit WhatsApp Nachrichten und Bilder zu versenden, Videotelefonate zur führen, auf Google nach Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten zu suchen und vielem mehr. 

Sondierungsgespräche zu den Kursorten wurden bereits begonnen. So hat Mark Thurley in Damsdorf mit den Teilnehmern des „Internetten Nachmittags“ gesprochen. In Netzen besuchte er das „Computerangebot der Landfrauen“, Gespräche mit der Volkssolidarität in Lehnin wurden angekündigt und in Göhlsdorf lud Silvana Schille als Ortsvorsteherin zur Projektvorstellung beim Seniorencafé ein. Die anwesenden Göhlsdorferinnen waren von der Idee sofort begeistert und so vereinbarte man einen gemeinsamen Kursbeginn für Göhlsdorf am Dienstag, den 06.02.2024. Die Göhlsdorfer reservierten sich somit immer den ersten Dienstag im Monat.

Der erste Kurstag in Göhlsdorf – die erste von vielen Veranstaltungen im Gemeindegebiet

Im Gemeindezentrum Göhlsdorf trafen sich am ersten Dienstag im Februar 14 Damen, um sich im Umgang mit dem eigenen Smartphone weiterzubilden. Die Rathaus-Angestellten René Paul-Peters und Mark Thurley bauten die Technik auf und erklärten den geplanten Ablauf des Projektes, des Kurses und der aktuellen Veranstaltung. Bei Kaffee und Keksen verfolgte man den Ausführungen der Dozenten und wiederholte bzw. festigte angesprochene Lektionen durch Buchillustrationen und Videoerklärungen. Den Kurs begleitet ein Lehrbuch, das während der gemeinsamen Arbeit individualisiert und mit nach Hause genommen werden darf. Der Kurs und das Buch ist Dank Förderung durch das Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg für die teilnehmenden Personen kostenlos. 

Den Göhlsdorfer Frauen hat die Auftaktveranstaltung gut gefallen und sie freuen sich auf den nächsten Termin am ersten Dienstag im März. 

In den anderen zwei oder drei Ortsteilen werden zeitnah ebenfalls Kurse mit identischem Thema starten und Menschen befähigen, mit dem Handy aktiver am Leben teilzunehmen und verstärkt mit den Mitmenschen in Kontakt zu treten. In Abstimmung mit Herrn Thurley ist denkbar, dass Interessenten von zu Hause zum Kursort abgeholt und auch wieder gebracht werden, wenn die persönliche Kondition eine Eigenanreise nicht erlaubt.

Wer sich in seinem Ortsteil ebenfalls einen Kurs und eine Teilnahme wünscht, meldet sich bitte im Rathaus unter Telefon 03382 / 730757 bei Mark Thurley. Wir prüfen das Interesse und entscheiden, an welchem Standort weitere Kurse stattfinden.