Mehr Licht für den Trockenrasen auf dem Rietzer Holzberg
In den kommenden Wochen wird die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg auf dem Rietzer Holzberg nördlich von Kloster Lehnin im Landkreis Potsdam-Mittelmark Gehölze entfernen, um die dort vorkommenden geschützten Trockenrasen zu erhalten.
Auf dem Rietzer Holzberg westlich des Rietzer Sees bei Kloster Lehnin können noch Reste von Trockenrasen mit seltenen Pflanzen- und Tierarten bewundert werden. Im Sommer summt und brummt es überall. Vor allem der Sand bietet vielen Insekten, wie der Blauflügelige Ödlandschrecke und dem Ameisenlöwe, Nistmöglichkeiten, während die blühenden Trockenrasenpflanzen eine gute Nahrungsquelle sind. Aber auch im Winter lohnt sich eine Wanderung in das Naturschutz- und Natura-2000-Gebiet „Rietzer See“: Wenn die Bäume kein Laub tragen, öffnet sich ein weiter Ausblick über den Rietzer See hinweg.
In den kommenden Wochen wird die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg im Rahmen ihres EU-Projektes „LIFE Trockenrasen“ auf Flächen der Gemeinde Kloster Lehnin am Rietzer Holzberg wieder mehr Licht und Platz für den geschützten Offenlebensraum Trockenrasen schaffen. Bis zum Jahresende wird dafür ein jahrelang nicht gepflegter Kiefernbestand, der noch seltene und charakteristische Arten wie Berg-Haarstrang und Kartäuser-Nelke beheimatet, entnommen. Alte markante Eichen und landschaftsprägende Kiefern sowie Höhlen- und Brutbäume sollen dabei erhalten und gefördert werden.
Während der Rietzer Holzberg in den 1950iger Jahren noch komplett gehölzfrei und von botanisch wertvollen Trockenrasen bedeckt war, ist diese Vielfalt aufgrund der natürlichen Sukzession und der Aufforstung mit Kiefern heute fast verschwunden. Auch die eingewanderte Robinie trägt ihr Übriges dazu bei: Die Baumart reichert Nährstoffe im Boden an und verdrängt so die seltenen und konkurrenzschwachen Trockenrasenpflanzen, die auf nährstoffarme Verhältnisse angewiesen sind.
Mit den Pflegemaßnahmen erhält und fördert die Landesnaturschutzstiftung Trockenlebensräume, für die das Land Brandenburg eine besondere Verantwortung hat. Denn zwischen Elbe und Oder kommen ein Viertel der kalkreichen Sandtrockenrasen und fast die Hälfte aller Steppenrasen in Deutschland vor.
Nach Abschluss der Arbeiten wird der Berg nicht nur seine ursprüngliche Artenvielfalt zurückerhalten, für Spaziergängerinnen und Spaziergänger wird er mit seinem Blütenreichtum sicher auch ein reizvolles Ausflugsziel sein.
Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt „LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt. Es wird aus Mitteln der Europäischen Kommission und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg finanziert. Mehr unter www.life-trockenrasen.de.
Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. Mehr als 1.100 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Land- und Forstwirtschaftsbetrieben oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.
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