Feuer und Flamme für unsere Museen am 28.10.
Bei der 19. Aktion „Feuer und Flamme für unsere Museen“ am Samstag, 28. Oktober, beteiligen sich 56 Museen im Havelland, Fläming und Ruppiner Land und gewähren einen Blick über den Tellerrand. Ein Ausflug in die ländlichen Regionen wird so mit Kunst und Kultur verknüpft. Besucher*innen erfahren viel Fachliches, Geschichtliches und Anekdotisches. Einzigartig ist auch das besondere Ambiente in den Abendstunden bei Fackel-, Feuer- und Kerzenschein.
Auch für Kinder gibt es viel zu erleben. Der Eintritt zu allen teilnehmenden Häusern ist frei. Zur Orientierung führt das Programm auf 7 Museumsrouten durch Regionalmuseen, Schlösser, Klöster, Burgen und Industrieanlagen.
In den zurückliegenden 18 Jahren haben die Museen laut Veranstalter über 85.000 Besucher begrüßt, die an diesem Tag vielmehr als einen gewöhnlichen Museumsbesuch erleben durften. Vom Film bis Brot backen, von Taschenlampenführungen bis Glaskugelblasen, vom Konzert bis zu Vorführungen der 3D-Druck Technologie.
Ab 13 Uhr geht es am 28. Oktober los. Der gemeinsame Auftakt findet im Heimatmuseum der Stadt Ziesar statt. An der Aktion beteiligen sich aus der Gemeinde Kloster Lehnin das Backofenmuseum Emstal, das ehemalige Zisterzienserkloster Lehnin, der Skulpturenpark und die „Galerie am Klostersee“ in Lehnin, das Stellmachermuseum Damsdorf, der Dreiseitenhof Grebs, Das Schul- und Rochowmuseum in Reckahn, die allesamt auf Route 5 zu finden sind.
Im Backofenmuseum in der Emstaler Hauptstraße 29 sind Gerätschäften und Arbeitsmittel teils aus dem vorigen Jahrhundert zu besichtigen, die die Arbeit des Bäckers begleiten. Außerdem gibt es viel Wissenswertes über die Herstellung von Brot nach traditioneller Art und es wird Schaubacken im historischen Lehmbackofen angeboten.
Das 1180 gegründete Zisterzienserkloster Lehnin ist die erste Niederlassung des Zisterzienser-Ordens in der historischen Mark Brandenburg. Markgraf Otto l schuf seiner Familie damit nicht nur eine Grablege, sondern nutzte den prosperierenden Orden zur Sicherung des Christentums in der Mark, zur Konsolidierung seiner Macht und zum Landesausbau. Mit Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert wurde auch das Lehniner Kloster aufgelöst. Heute zeigt sich die Anlage des ehemaligen Klosters wieder in einer schönen Geschlossenheit verschiedene Bau-Etappen. Im Zuge umfangreicher Bodenarbeiten auf dem Lehniner Klostergelände sind durch die archäologische Begleitung viele neue Erkenntnisse über die Geschichte der Klosteranlage möglich geworden. Dies betrifft nicht nur die Zeit des Mittelalters, sondern auch die Zeit des Barock, als die Klosteranlage dem Kurfürstlichen Hof als Jagdresidenz diente. In einem Vortrag wird die leitende Archäologin Dr. Kerstin Geßner diese Befunde vorstellen.
Das Lehniner Institut für Kunst und Kultur e. V. mit Skulpturenpark und Galerie (Zum Strand 39) ist ein Ort der Künste, der Begegnung und des Lernens. Mit Ausstellungen, Internationalen Symposien, als Tagungsstätte mit Gästen aus der ganzen Welt, interdisziplinären Angeboten zu Literatur und Musik, Theater und Tanz präsent und geschätzt. Programm am 28.10.: 14 - 17.30 Uhr Mitmach-Aktion für Jung und Alt, kreative Holzbaustelle. 18.30 Uhr Kunst in Flammen. 14.00 - 18:30 Uhr Musikalische Begleitung mit Maxim Shagaev (Akkordeonist), Andrej Ur (Violine). Dazu bietet das Ufercafé Kuchen, Glühwein, Infostände, Kürbispfanne und Grillstand.
Stellmachermuseum Damsdorf (Alte Lindenstraße 3): Getreu dem Motto "klein aber fein" ist hier das Handwerk des Stellmachers ab 12 Uhr zu erleben. Das Museum bietet eine Vielzahl an Maschinen und hölzernes Werkzeug, die der Stellmacher zur Produktion von landwirtschaftlichen Geräten nutzte. Bei einem Rundgang durch das Museum bekommen die Besucher einen speziellen Einblick in die Herstellung dieser Geräte, wie beispielsweise von Wagenhebern, Schlachtemollen, Holzharken und Wagenrädern. Die Sonderausstellung zeigt die Welt der holzschädigenden Pilze und Insekten. Mit Gulaschkanone, Hornbläsern und Auftritten der Linedance Gruppe. Das Museum lädt ein zum Ausprobieren der alten Stellmachergeräte, zum Arbeiten mit dem Molleneisen, Löffelbohrer oder zum Holzbearbeiten mit dem Hobel oder der Raspel an der Hobelbank.
Dreiseitenhof Grebs (Dorfanger 12): Hier kann die Geschichte des ländlichen Lebens erkundet werden. Gegenstand der Präsentation „Leben unserer Großeltern" ist die Darstellung der landwirtschaftlichen Kultur und Lebensweise zwischen 1870 und 1950. Präsentiert werden landwirtschaftliche Geräte und Gegenstände des bäuerlichen Lebens. Als Besonderheit wird die Herstellung von Holzpantinen in Grebs in mehr als 100 Jahren dargestellt. Des Weiteren können verschiedene Modelle von Fahrrädern zum Beispiel mit Hilfsmotoren (Hühnerschreck) bestaunt werden, es gibt Führungen, Kaffee und frischen Kuchen aus dem Backofen.
Schulmuseum Reckahn (Reckahner Dorfstraße 23): Herzstück des Museums ist ein Volksschul-Klassenzimmer mit 25 Sitzen und Schreibpult etwa aus der Zeit um 1900. Hier sind Schiefertafeln, Griffel, Gänsekiele, Maikäferkästen, Lehrerpult, Landkarten u. a. ebenso zu finden wie Rohrstock und Eselskappe. Des Weiteren findet man eine historische Physiklehrmittelaussteltung aus der Kaiserzeit. Programm: 13-20 Uhr geöffnet, Schreibübungen in Sütterlin mit Schiefertafel und Griffel im historischen Klassenzimmer, 15 Uhr Historische Schulstunde „Das Glühwürmchen", 18 Uhr Illumination von Schulhaus und Garten sowie Feuerschale, 19 Uhr Historische Schulstunde „Das Glühwürmchen".
Rochow-Museum Reckahn (Reckahner Dorfstraße 27): Im ehemaligen Wohnsitz der Adelsfamilie von Rochow bietet die Ausstellung „Vernunft fürs Volk" vielfältige Einblicke in das Wirken des berühmtesten Schlossherrn Friedrich Eberhard von Rochow (1784 - 1805). Durch ihn wurden Dorfschule (heute Schulmuseum) und Schloss zu einem Zentrum für aufgeklärte Zeitgenossen. Rochows bahnbrechende pädagogischen und landwirtschaftlichen Reformen werden durch seltene Originalexponate sowie Ton- und Bildinszenierungen anschaulich vermittelt. Programm: geöffnet von 13-20 Uhr, 16 Uhr Tastführung für Sehende, Schwerpunkt Architektur. 18 Uhr Laternenumzug, Feuerschale, Illumination von Schloss und Garten. Stockbrot, Gegrilltes, Heißgetränke.
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