Das Netzener Pfarrhaus lud zur zweiten Kinder-Kirchen-Woche
Wie könnten die Sommerferien besser starten, als mit einem bunten Programm aus Spannung, Spaß und Wissenswertem? Auch in diesem Jahr fand im Ortsteil Netzen die Kinder-Kirchen-Woche statt. Vom 20. bis 24. Juli trafen sich jeden Morgen bis in den Nachmittag hinein 13 Kinder aus Netzen, Grebs und Schenkenberg, um den Tag mit einer Andacht in der Netzener Dorfkirche zu beginnen und jeden Tag etwas Neues zu erleben.
Bevor das jeweilige Tagesprogramm beginnen konnte, hörten die Kinder täglich in der Kirche eine kurze Geschichte und Gedanken zum anstehenden Tag von Pfarrer Babin und sangen Lieder, die von Ines Hübner auf der Gitarre begleitet wurden. Danach gab es zur Stärkung für jedes Kind ein reichhaltiges Frühstücksangebot. Bei Brot, Wurst, Käse, frisch gekochten Hühner- oder Wachteleiern, verschiedenen Marmeladen und vielen gesunden Obst- und Gemüsehäppchen war für Jeden etwas dabei. Nachdem die Teller leer gegessen waren, stand täglich etwas anderes auf dem Plan. Am Montag war das Bemalen und Verschönern von Seidentüchern vorbereitet. Hier konnten sich die Kinder mit verschiedensten Farben und Techniken austoben, schauen, welches Resultat Wellpappe unter dem bemalten Tuch oder Salzbröckchen auf dem bemalten Tuch hinterlassen und ihre Kreationen zum Schluss mit Goldfarbe verschönern. Auch an eine Seidentuchdecke für die Kirche wurde gedacht. Diese wurde auf dem Rasen im Pfarrgarten von allen Kindern mit bunten Mustern bemalt und in der Mitte des Tuches mit ihren jeweiligen Vornamensinitialen versehen. Mit Körben und Insektenbeobachtungsgläsern ausgestattet, machten sich am Dienstag drei PKWs voller Kinder und Erwachsener auf die Reise zum Gohlitzsee, wo der Lehniner Revierförster Alexander Böttiger bereits mit seinem treuen Begleiter wartete. Wie auch im letzten Jahr hat er den
Kindern viel Wissenswertes rund um die Bewohner des Waldes vermitteln können. Da die Insekten als kleine Bewohner der Erde sowohl nützlich als auch wichtig sind, sollten sie in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit von den Kindern erfahren. Wie leben sie, was tun sie für die Natur und warum sind sie denn so wichtig? Diese und andere Fragen konnte der Förster auf dem Weg durch den Wald an vielen Stellen veranschaulichen. Besonders interessant fanden die Kinder die alten umgefallenen Bäume oder Baumreste, die im Laufe der Zeit von vielen Insekten bevölkert wurden. Aber auch eine
natürliche Tränke zwischen zwei Bäumen oder eine Eiche, die irgendwann auseinanderbrechen wird, fanden Beachtung. Ein Picknick zum Mittag am Ufer des Gohlitzsees war der Abschluss des Tages. Unterwegs durch den Wald durften die Kinder Stöckchen, hohle Halme, Moos und Borke in ihren mitgebrachten Körben sammeln. Wofür all dies gebraucht wurde, zeigte ihnen der folgende Tag. Aus Blumentöpfen und dem gesammelten Waldmaterial wurde nämlich am Mittwoch von jedem Kind ein so genanntes „Insektenhotel" im Miniformat gebastelt. Einige Kinder waren sogar so fleißig, dass sie am Ende des Tages nicht nur eins sondern zwei oder drei „Insektenhotels" ihr Eigen nennen und für den heimischen Garten mit nach Hause nehmen konnten. Andere Kinder beschäftigten sich den Rest des Tages mit dem Basteln von Vögeln aus bunter Wolle, die mit Wackelaugen und bunten
Federn verschönert wurden. Am Donnerstag hatte Frau Babin nach dem Frühstück eine Schnitzeljagd organisiert, die die
Kinder durch den halben Ort führte. Angefangen am Pfarrhaus zeigten Pfeile und kleine Schnipsel unterwegs die Laufrichtung und lenkten die Kinder durch den Wald und die Netzener Straßen zurück zur Dorfkirche, in der der zuvor versprochene Schatz versteckt war. Aber erst nach der Beantwortung
dreier Fragen rund um den Ort Netzen durften die Kinder die Kirche nach dem Schatz durchsuchen, der sich oben in der Kanzel versteckte. Nach dem Aufteilen des reichen Inhalts konnte das Basteln vom Vortag fortgesetzt werden. Hierbei entstanden weitere Wollvögel und Seidentuchkreationen.
Kaum hatte die Woche begonnen, war sie auch schon wieder fast vorbei. Das Wetter hatte es die ersten vier Tage sehr gut mit den Kindern gemeint, aber am letzten Tag ergossen sich die Wolken am Vormittag über Netzen. An diesem Tag reiste der „Philippbus" an, der schon im letzten Jahr den Kindern den letzten Tag versüßte. Das knallgelbe, fahrende Wohnmobil vom evangelischen Kirchenkreis Lehnin-Belzig, wurde in diesem Jahr von „Siggi" Franz begleitet, der den Kindern zur Überbrückung im Bus viele lustige und spannende Rategeschichten erzählte. Das im Pfarrgarten aufgebaute große Trampolin konnte von den Kindern nur in den Regenpausen genutzt werden, dafür dann aber umso intensiver. Barfuß und mit nassen Hintern gab es einen stetigen Wechsel zwischen den
Kleinen und den Größeren, bis der Tag am frühen Nachmittag in der Kirche beendet wurde. Zum Abschluss der zweiten Kinder-Kirchen-Woche sangen die Kinder zum letzten Mal das italienisch deutsche Lied „Laudato si", das sie in den Tagen zuvor von Frau Hübner gelernt hatten. Nach dem
Verlassen der Kirche hörte man noch so einige Kinder die Melodie dieses Liedes summen. So endete die erste Sommerferienwoche im Netzener Pfarrhaus. Was zurückbleibt sind schöne Erinnerungen, neue Freundschaften, viele Erkenntnisse über die kleinen Bewohner der Erde und
einige Bastelarbeiten, die auch zu Hause noch an diese Tage erinnern werden.
Im Namen aller Kinder bedanken wir uns für die schöne Zeit bei Ines Hübner, dem Ehepaar Babin, dem Lehniner Revierförster Alexander Böttiger, den Köchinnen Frau Drömer und Frau Zimmermann für die leckere Verpflegung, Frau Nagel für die Unterstützung beim Basteln, dem „Siggi" vom Philippbus und den zahlreichen anonymen Helfern, die zur Gestaltung dieser schönen ersten Sommerferienwoche beigetragen haben.
gez. Jana Thiem, helfende Hand vor Ort und Mutter eines der teilnehmenden Kinder
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