Lehniner Ortswehr mit neuer Führung
Die Lehniner Ortswehr hat für die nächsten sechs Jahre eine neue Führung. Am 28. März bekommen Denny Stimming als Ortswehrführer und Kathleen Bischoff als seine Stellvertreterin ihre Bestellungsurkunden während einer Sitzung der Gemeindevertretung.
Die Gemeindewehrführung und Gemeinde dankt der „alten“ Wehrleitung für ihr Engagement, deren Verdienste bei einer separaten Veranstaltung gewürdigt werden, die bisher aus Termingründen noch nicht stattfinden konnte.
Die alte Wehrführung will beiden weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die „Neuen“ verschaffen sich derzeit einen Überblick und verteilen die Aufgaben in der Wehr zum Teil neu. Die Arbeit soll auf mehrere Schultern verteilt und die Kameradinnen und Kameraden sich mitgenommen fühlen, betont Stimming. Eine motivierte Truppe sei ihm wichtig.
Denny Stimming ist bei der Feuerwehr ein „alter Hase“. 1994 ist er in die Jugendfeuerwehr eingetreten, im November 1998 in die aktive Wehr. Der 41jährige, der hauptberuflich als Außendienstler bei einem Naturstein-Großhandel arbeitet, besitzt seit 2010 die Qualifikation als Gruppenführer und absolviert demnächst einen Ortswehrführerlehrgang. Von 2009 bis 2022 war er zudem Vorsitzender des Lehniner Feuerwehrvereins.
Er hat bereits mehrere hundert Einsätze aktiv begleitet. Dennoch habe er sich die Zusage für den neuen ehrenamtlichen Führungsposten nicht leicht gemacht, gesteht Denny Stimming: „Die Fußstapfen, die mein Vorgänger hinterlässt sind groß.“ Denny Stimming ist auch Mitglied in der Kradstaffel der potsdam-mittelmärkischen Brandschutzeinheit, die u. a. in Hochwassergebieten zur Erkundung der Lage in unwegsamem Gelände eingesetzt wird. 2022 hatte die Lehniner Wehr mit 130 Einsätzen eine Rekordzahl verbucht. Prägende Einsätze für Denny Stimming als Feuerwehrmann war das Jahr 2004 mit vielen Verkehrstoten, ein Einsatz, bei dem Ertrunkene geborgen werden mussten, der Hochwasser-Einsatz im Ahrtal und der schreckliche Unfall 2017, bei dem zwei Feuerwehr-Kameraden starben.
Seine Vize, Kathleen Bischoff, hat sich für den Posten beworben, weil sie die Feuerwehr voranbringen wolle, sagt die 35jährige. Kathleen ist 2014 in die Freiwillige Feuerwehr Lehnin eingetreten, hat 2016 ihre Truppmann 2-Ausbildung absolviert. Bis Dezember 2021 war sie stellvertretende Jugendwartin. Derzeit ist sie Truppführerin und möchte sich demnächst zur Gruppenführerin weiterqualifizieren.
Die Feuerwehr ist für Kathleen wie eine zweite Familie: „Mit Einsätzen kann ich anderen Menschen helfen und die Kameradschaft in unserer Ortswehr ist einfach toll“, verrät sie. Die 35jährige arbeitet in einer Forschungseinrichtung für Landtechnik und Biodiversität in Potsdam. Kathleen hat ein gutes technisches Verständnis, was für die Arbeit in der Feuerwehr von Vorteil ist. Sie ist sehr naturverbunden und geht gerne mit ihren Hunden in der Natur spazieren.
Zu den persönlich prägenden Einsätzen zählt Kathleen Bischoff ihren Einsatz bei ihrem ersten Verkehrsunfall, bei dem der Autofahrer verstorben ist und viele Gebäudebrände, bei denen sie zumeist als Atemschutzgeräteträgerin eingesetzt wurde. „Bei den vielen Waldbränden in den vergangenen Jahren bin ich oft an meine körperlichen Grenzen gekommen“, erzählt sie.
Derzeit hat die Ortswehr Lehnin 39 aktive Kameradinnen und Kameraden, demnächst rücken einige Mitglieder der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr auf. Gute Erfahrungen gebe es auch mit Quereinsteigern und auch Menschen über 50 Jahre könnten gute Feuerwehrarbeit leisten, ist Denny Stimming überzeugt. Ausbildung ist in der Regel an jedem 1. und 3. Freitag im Monat. Wer Interesse hat, in der Lehniner Feuerwehr mitzuarbeiten, kann sich gerne per E-Mail melden.
Neben der Feuerwehrarbeit sind die Kameradinnen und Kameraden ein wichtiger Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Gemeinde Kloster Lehnin. Sie sichern z.B. alljährlich den Karnevalsumzug ab, präsentieren sich mit Rettungsvorführungen beim Campusfest und bei Feuerwehrfesten in der Gemeinde.
Immer noch bewegt die Lehniner Feuerwehr der Tod zweier Kameraden bei einem Einsatz im Jahr 2017. Den beiden wurde nicht nur ein Denkmal vor dem Feuerwehrgerätehaus errichtet, sondern sie haben auch ihren Spind behalten. „Das ist für uns eine sehr emotionale Geschichte, die uns berührt und hinter der wir voll hinter stehen. Unfälle und Verletzungen bei Einsätzen können nie ausgeschlossen werden aber wir haben seit dem großen Unglück die Sicherheitsstandards für unsere Einsatzkräfte deutlich verbessert“, so der neue Wehrführer.
Weitere Informationen
Veröffentlichung
Bild zur Meldung
Mehr über
Weitere Meldungen
Winterfestmachung bei den Ruderern am 16.11.2024
Sa, 16. November 2024
Eröffnung der 55. Session des LCV
Fr, 15. November 2024