Auf den Spuren von Willibald Alexis, dem großen Dichter der Mark
Willibald Alexis, der große Dichter der Mark und Vorläufer Fontanes, hat in Lehnin ein besonderes Denkmal gesetzt. Mit den historischen Romanen „Die Hosen des Herrn von Bredow" (1864) und „Der Werwolf" (1848) trug er den Namen Lehnins, wo die Romane spielen und entstanden, ins ganze Land. Deshalb haben ihm Bewunderer und dankbare Lehniner hier den Gedenkstein (1) errichtet. 1914 wurde er enthüllt. Zum 200. Geburtstag des Dichters 1998 gab sich die Lehniner Grundschule den Namen „Willibald Alexis". 2003 folgte der Willibald Alexis Wanderweg. Die Gemeinde Kloster Lehnin und der Landkreis Potsdam-Mittelmark gönnten dem Denkmal 2006 eine gründliche Sanierung.
Der 7,4 km lange Weg ist ein Rundkurs. Man kann ihn am Gedenkstein vor dem Waldfriedhof beginnen. Der Weg führt durch herrliche Mischwälder und vorbei an Seen, die Alexis mit Sagen bedacht hat. Da ist der Gohlitzsee (2), auf dessen Grund ein Dorf ruhen soll. Was Alexis nicht wusste: Es gab dieses Dorf Göritz tatsächlich, es wurde in den 1980er Jahren in weiten Teilen freigelegt. Einen wahren Kern hatte auch die erdichtete Burg Hohenziatz (3). Am Mittelsee fand man Reste einer slawischen Fluchtburg.
Der Dichter lässt eine legendäre Gestalt durch die Wälder streifen (4). Frau Harke ist es, die Wanderern auflauern soll. In der märkischen Sagenwelt taucht sie meist als Riesin auf, die mit Findlingen nach Kirchen wirft. Verschwunden ist die Oberförsterei, in der Alexis logierte und arbeitete. Das Gebäude (5), wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Aufgetaucht ist dagegen vor Jahren eine mittelalterliche Küche. Bauarbeiter stießen im Alten Amtshaus (6) auf dem Klostergelände darauf. Dass in dieser Küche nahe dem früheren Klosterportal im 14. Jahrhundert die sagenumwobene Schweinsohrsuppe für Kaiser Karl IV. zubereitet worden ist, kann man getrost annehmen.
Als Georg Wilhelm Heinrich Häring kam Willibald Alexis am 29.Juni 1798 in Breslau geboren zur Welt. Aus seiner Studentenzeit stammt das Pseudonym: Häring heißt auf latein „alex". Alexis gilt als Begründer des realistischen historischen Romans in der deutschen Literatur. Er starb am 18. November 1871 in Arnstadt.
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