Grüße zum Jahreswechsel
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner,
liebe Leser,
die positive Entwicklung unserer Gemeinde Kloster Lehnin beruht auf der Stärke der Bürgerinnen und Bürger, die hier wohnen und wirken. Sie beruht auf der Tatkraft und Kreativität, der Initiative und dem Einfallsreichtum aller, die in unserer Gemeinde ein Amt bekleiden, ein Unternehmen führen, ihren Beruf ausüben oder sich in ehrenamtlicher Weise in Vereinen oder in Institutionen engagieren. Sie alle tun etwas für die örtliche Gemeinschaft. Was Sie tun ist stark, auch wenn es sich vielleicht „nur" um kleine Taten handelt, um etwas, was im Allgemeinen nicht in die Schlagzeilen gerät. Es bringt für unsere Gemeinde Kloster Lehnin Lebensqualität, wenn Sie in Ihrem Verein, in Ihrer Institution dafür sorgen, dass z. B. die Menschen hier bei uns wissen, dass durch die Kameraden/innen der Freiwilligen Feuerwehr Ihr Hab und Gut geschützt wird und dass z.B. Anderen eine aktive, sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglicht wird und dass z. B. letztendlich zahlreiche Ehrenamtliche sich darum kümmern, dass die politische Entwicklung in Kloster Lehnin nicht stehen bleibt.
Für dieses große und starke Engagement möchte ich zunächst Ihnen allen im Namen von Rat und Verwaltung vielmals danken.
Hinter uns liegt ein sehr turbulentes Jahr und dabei gleichzeitig ein Jahr neuer Nachdenklichkeit. So haben uns internationale Sportwettkämpfe in allen Disziplinen und gerade auch die Olympischen Spiele, zahlreiche sportliche und emotionale Höhepunkte beschert. Die Machenschaften einer ungeordneten „Finanzwelt" haben uns Entsetzen bereitet. Gerade die niederschmetternden Nachrichten haben mit dazu beigetragen, dass Ziele und Rekorde stärker denn je hinterfragt werden. Schneller, höher, weiter: ist Höchstleistung immer gleich Bestleistung? Eine Frage zur Entwicklung unserer Zukunft, die das gesamte Spektrum unseres Zusammenlebens und uns alle betrifft.
Mit der Entwicklung unserer Gemeinde in 2008 können wir dem Grunde nach zufrieden und zuversichtlich sein. Die in meinen Worten zum Jahreswechsel 2007/08 angekündigten Vorhaben konnten weitestgehend in Angriff genommen werden. Trotz angespannter Finanzlage und unauskömmlicher Finanzausstattung durch Bund und Land sind unsere kommunalen Finanzen geordnet. Wir konnten einige Maßnahmen beginnen und die Entwicklung unserer Gemeinde voranbringen. Bei all dem nahmen wir uns aber auch die Zeit zu feiern. Wir alle gemeinsam haben die große Herausforderung, gute Gastgeber beim „Fläming Frühlingsfest" zu sein, bravourös gemeistert. Tausenden Besuchern konnten wir unsere Sehenswürdigkeiten näher bringen und sie von der Herzlichkeit der Kloster Lehniner /innen überzeugen. Auch im Ortsteil Göhlsdorf wurde gefeiert: Die 800-Jahrfeier im August und die umfangreiche Vorbereitung schweißte ganz Göhlsdorf zusammen und wurde ein überragender Erfolg.
Das zweite große Thema in 2008 waren die Wahlen auf kommunaler Ebene. Bereits im März wählten Sie mich - erstmals in direkter Wahl - erneut zum Bürgermeister der Gemeinde Kloster Lehnin. Für das mir geschenkte Vertrauen, die Geschicke unserer Gemeinde auch in den nächsten acht Jahren leiten zu dürfen, möchte ich Ihnen ebenfalls danken. Im September wurden die Ortsbeiräte, die Gemeindevertretung und der Kreistag neu gewählt. Viele neue Gesichter erschienen danach auf der politischen Bühne, aber auch alt vertraute Gesichter bestimmen nach wie vor die Kommunalpolitik mit. Ich bin in jedem Fall davon überzeugt, dass auch weiterhin in einer guten streitbaren Kultur die Sacharbeit überwiegen wird und wir gemeinsam erfolgreich unsere Gemeinde Kloster Lehnin voranbringen.
Mit einer großen Ehrenamtsveranstaltung wurden im September zahlreiche Ehrenamtliche aus den unterschiedlichsten Bereichen (stellvertretend für alle ehrenamtlich Aktiven) für ihre Arbeit ausgezeichnet.
Aber nicht nur Feste wurden gefeiert. Es wurde auch feste gebaut. In allen 14 Ortsteilen ist auch in 2008 die Entwicklung nicht stehen geblieben. Nachfolgende beispielhaft genannte Maßnahmen sollen das verdeutlichen: In Emstal wurde mit dem Ausbau der Brücker Str. der kommunale Straßenbau fortgeführt. In Damsdorf konnte - wenn leider auch zeitlich verspätet - die Modernisierung der Ganztagsschule beginnen. Mit der Sanierung der Waldbühne konnte ein weiteres lang gewünschtes Projekt realisiert werden. In Göhlsdorf wurden Straßenbeleuchtungsanlagen neu errichtet, der Dorfplatz vor der Kirche neu gestaltet sowie weitere Straßenoberflächen saniert. In Krahne stand die Hüllensanierung der Alten Brennerei mit Umbau zum Feuerwehrgerätehaus an. In Lehnin sind die Errichtung des Parkplatzes „Rosenpark" sowie die Gehwegerneuerung in der Bahnhofstraße, die Erneuerung zahlreicher Straßenbeleuchtungsanlagen sowie der Wiederaufbau der Alten Amtsbrücke zu nennen. In Michelsdorf konnte die Dachsanierung mit dem Außenfarbanstrich des Dorfgemeinschaftshauses erfolgen. In Rädel stand der Anbau an das Feuerwehrgerätehaus sowie die Erweiterung der Kegelbahn am Sportzentrum im Mittelpunkt. In Grebs konnte nach dem Neubau eines Brunnens im Wasserwerk sowie die Sanierung von Schmutzwasserleitungen, die jahrelangen Bemühungen, auch diesen Ortsteil in den WAZV Werder-Havelland zu integrieren, erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Die Zuständigkeit für die Trinkwasserversorgung für unsere Ortsteile Damsdorf, Göhlsdorf, Nahmitz, Prützke, Rietz und Trechwitz geht mit der begonnenen Sanierung verschiedener Wasserwerke vom WAZV Emster ab dem 01.01.2009 auf den WAZV Werder-Havelland über.
Zu erwähnen sind an dieser Stelle aber auch die Vielzahl bauvorbereitender Maßnahmen, wie die Erarbeitung von verbindlichen und informellen Planungen, wie z.B. den Bebauungsplan für die Ansiedlung eines EDEKA-Marktes in Kaltenhausen oder die Stegkonzeption für den Ortsteil Lehnin im Bereich des Emster-Kanals.
Auch für die vielfältigen Aufgaben unserer Freiwilligen Feuerwehr sind wieder erhebliche Investitionen für den Erwerb von Schutzkleidung sowie den Kauf neuer Feuerwehrfahrzeuge für die Ortwehr Lehnin getätigt worden.
Die Übertragung der offenen Jugendarbeit auf den Freien Träger GFB hat sich bewährt. Hier ist das durch die GFB entwickelte Konzept Ergebnis für eine spürbar verbesserte Qualität der Jugendarbeit sowie die zu verzeichnende Zunahme der Jugendlichen bei den angebotenen Aktivitäten.
Die Mitarbeiter unseres Baubetriebshofes sind zum Jahresende in den Standort des ehemaligen Kasernengeländes Damsdorf gezogen. Hier werden wir auch für 2009 weiterhin finanzielle Mittel bereitstellen, um angemessene Arbeitsplätze und - bedingungen zu schaffen.
Die gegenwärtige Einführung der Doppik in der öffentlichen Verwaltung hat auch die Gemeinde Kloster Lehnin erfasst. Nach Beschluss der Gemeindevertretung unterliegt die Haushaltswirtschaft der Gemeinde beginnend ab dem 01.01.2009 den Grundsätzen der doppelten Buchführung. Mit der Umstellung von der Kameralistik auf die sogenannte Doppik wird u.a. von der bislang zahlungsorientierten Darstellungsform (Einzahlungen/
Auszahlungen) des kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens auf eine ressourcenorientierte Darstellung (Aufwand/Ertrag) umgestellt. Der künftige Haushalt wird auf Produktebene erstellt und stellt den Ressourcenverbrauch einschließlich Abschreibungen und Rückstellungen dar. Neben der Änderung des Buchführungssystems sind zahlreiche andere Arbeiten durch die Verwaltung zu erbringen. Nach Auswahl einer geeigenten Software war eine umfassende und differenzierte Vermögensbewertung vorzunehmen. Diese bildet die Grundlage für die Aufstellung der Eröffnungsbilanz. Weitere Aufgaben sind die Einführung einer umfänglichen Kosten- und Leistungsrechnung und der Aufbau eines regelmäßigen Berichtswesens. Auf Grund dieser sehr umfangreichen Arbeiten werden wir der Gemeindevertretung ausnahmsweise den Haushalt 2009 erst im Laufe des 1. Halbjahres zur Beschlussfassung einbringen können. Es ist aber dennoch Vorsorge dafür getroffen, dass die Gemeinde die erforderlichen laufenden Geschäfte abwickeln kann und neue Vorhaben in Gang gesetzt werden können. Dennoch müssen wir uns auf Grund der zu erwartenden Finanzentwicklung in 2009 auf weitere Einsparungen gerade im freiwilligen, kulturellen und sportlichen Bereich einstellen müssen.
Für 2009 haben wir uns weitere Herausforderungen vorgenommen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählt der Erhalt des Schulstandortes Lehnin. Es ist dringend erforderlich wieder die ausreichenden Schülerzahlen für die Einrichtung von 7. Klassen an der Oberschule „Bettina von Arnim" zu erreichen. Dafür werden die Verwaltung und natürlich auch die kommunalen Gremien alle Möglichkeiten ausschöpfen, bis hin zur Einrichtung von Schülerspezialverkehr u.ä.
Der Neubau der Kita in Damsdorf, der Umzug des Hortes Lehnin in die zu sanierende Förderschule sind weitere wichtige Projekte. Aber auch die Sanierung des Emster-Kanals bis hin zum Kessel steht auf der Forderungsliste. Der Kreisverkehr im Bereich Café Schmidtke, die Ortseinganggestaltung Lehnin in Richtung Nahmitz, die Radwegeverbindung Netzen - Grebs und Grebs - Prützke sowie der Ausbau der Ortsdurchfahrt Krahne sollen begonnen bzw. planerisch angeschoben werden. Der 2. Bauabschnitt Brücker-Str. in Emstal soll möglichst verwirklicht werden und die Vorbereitungen zum Ausbau der Hauptstraße in Rädel, voraussichtlich mit Teilbeginn in 2010, sollen getroffen werden. Für die Freiwillige Feuerwehr steht der weitere Kauf eines neuen Fahrzeuges auf der Investitionsliste.
Liebe Kloster Lehninerinnen, liebe Kloster Lehniner,
für viele war 2008 ein bewegtes Jahr. Einige unserer Mitbürger/innen haben Erfreuliches erlebt, Erfolge verzeichnet oder einen Neuanfang gewagt; andere mussten Krisen bewältigen oder leidvolle Zeiten durchstehen. Manche schauen mit gemischten Gefühlen auf das kommende Jahr, andere haben wieder Zuversicht gewonnen und neue Pläne gefasst.
Ich wünsche uns allen weiterhin Zuversicht, ein friedvolles Jahr 2009, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit in einer starken Gemeinschaft unserer Gemeinde Kloster Lehnin.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Bernd Kreykenbohm
Bürgermeister
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