Lehniner ersannen „Süßer die Glocken nie klingen“
Im Rahmen des Adventsmarktes (14 bis 19 Uhr auf dem Klostergelände) wird am ersten Adventssonntag (28.11.21) um 12:45 Uhr in einer bisher namenlosen Gasse im Beisein von Bürgermeister Uwe Brückner, des Initiators Andreas Behrendt und einem Engel ein Straßenschild und eine Gedenktafel eingeweiht.
Neben dem Blumenladen Kreutzer ist die Gasse für viele Fußgänger*innen eine beliebte Abkürzung vom Marktplatz in die Emstaler Landstraße. Ab 28.11.21 gibt es für diese Abkürzung einen offiziellen Namen: Kritzinger Gasse. Benannt ist sie nach den Lehniner Brüdern Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816-1890) und Ludwig Kritzinger (1823-1894), die den Text des bekannten Weihnachtsliedes „Süßer die Glocken nie klingen“ verfasst haben. Die Melodie dazu entstammt einem thüringischen Volkslied.
Beide Kritzingers wurden in Lehnin geboren und besuchten hier die Klosterschule. Ihr Vater Wilhelm kam aus Sachsen nach Lehnin, der hier als Sekretär eine Anstellung beim Königlichen Rentamt fand. Friedrich Wilhelm studierte Theologie und war später Gründungsdirektor einer Evangelischen Lehrerinnen- und Gouvernanten-Bildungsanstalt in Sachsen. Nebenbei widmete er sich der Dichtkunst und verstarb in Naumburg.
Sein jüngerer Bruder Ludwig wurde Schulmeister und arbeitete in dieser Funktion auch in seinem Heimatort als Lehrer und Kantor. Er war auch als Schriftsteller tätig und verstarb in der Nähe des heutigen Poznan im Westteil Polens.
Die Gedenktafel nahe des Straßenschildes bietet zum Mitsingen nicht nur den Liedtext, sondern auch Informationen aus dem Leben der beiden Brüder.
Bürgermeister Uwe Brückner: „Das Lied ist bundesweit beliebt und bekannt. Wir können stolz darauf sein, solche begabten Künstler in unserer Gemeinde gehabt zu haben. Von daher war es längst überfällig, eine Gasse nach ihnen zu benennen und sie zu ehren.“
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