Anbau auf dem Lehniner Schulcampus eingeweiht
Die letzten Restarbeiten sind erledigt. Jetzt ist der Anbau auf dem Lehniner Schulcampus, eines der größeren Schulzentren im Land Brandenburg, nach mehr als einem Jahr Bauzeit fertig. Am Dienstag, 9.11., wurde das ca. 1,82 Mio. Euro teure Bauwerk im Beisein von Vertreter*innen beteiligter Firmen und aus den gemeindlichen Gremien eingeweiht. Die Gemeinde hat dabei einen Eigenanteil von 1,21 Mio. Euro, die Investitionsbank des Landes Brandenburg hat über das Kommunale Infrastrukturprogramm (KIP) des Landes 613.000 Euro Fördermittel für dieses Vorhaben ausgereicht.
„Unser Schulstandort ist nicht nur farbenfroher geworden, sondern wurde auch in seiner Funktionalität erweitert. Was hier in den letzten Jahren entstanden ist, schreibt Erfolgsgeschichte“, sagt Bürgermeister Uwe Brückner.
Schulleiter Dr. Dirk Lenius lobt, bei laufenden Schulbetrieb sei es in der Bauphase nur zu geringen Beeinträchtigungen gekommen und ergänzt: „Die Schulleitung war bei allen Bauabsprachen eng eingebunden und wir konnten auch unsere Ideen mit einbringen.“
Mit der hier gewählten Art eines Anbaus, bei der vor der Südwestfassade des in Fertigteilbauweise errichteten Schulgebäudes vom Typ Erfurt ein viergeschossiger Anbau entstand, wurden durch Umnutzung und flächenmäßige Erweiterung von Verwaltungs- und Nebenräumen acht neue Klassenräume geschaffen sowie acht Bestandsklassenräume erweitert. Ausschlaggebend dafür war, dass für den Baukörper die Fragen des baulichen Brandschutzes bereits in Verbindung mit der Errichtung außenliegender Fluchttreppenhäuser geklärt und die beiden innenliegenden Fluchttreppenhäuser mit ihrer typischen äußeren Gestaltung in Form der Querriegel erhalten werden konnten.
Zugleich wurde der bisher nicht barrierefrei erschlossene Baukörper soweit ertüchtigt, dass temporär zumindest die Klassenräume im Erdgeschoss barrierefrei zu erreichen sind. In den Klassenräumen wurden zudem Akustikdecken und blendfreie Beleuchtungen installiert, um seh- und gehörfreundliche Lern- und Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Notwendig wurde der 440 Quadratmeter große Anbau an ein Gebäude aus den 1970er Jahren wegen steigender Schülerzahlen und dem Neustart der Sekundarstufe 2, die es einige Jahre in Lehnin wegen seinerzeit zu geringen Schülerzahlen nicht gab. Inzwischen ist die Gemeinde aber Zuzugsgebiet und die Bevölkerung und damit auch die Kinderzahlen steigen seit Jahren. Neue Wohnparks, insbesondere in den Ortsteilen Damsdorf und Lehnin, locken bauwillige Familien an.
Auf dem Schulcampus werden derzeit Schüler*innen von der 1. bis zur 12. Klasse beschult, im kommenden Jahr kommt die 13.Klasse dazu. Die Gemeinde hat gegen alle Widerstände dafür gekämpft, dass der Schulentwicklungsplan des Landkreises dahingehend geändert wird, dass in Lehnin eine Abiturstufe möglich ist.
Der Schulanbau ist der erste Bauabschnitt zum Ausbau des Lehniner Schulcampus. In den Jahren zuvor wurde das Schulzentrum sukzessive erweitert und erneuert: u.a. wurde eine Dachsanierung der Sporthalle für 335.000 Euro, die umfassende Dachsanierung des Gesamtschulhauses und der Umzug der Integrierten Tagesbetreuung ITBL in das Sockelgeschoss der Turnhalle realisiert.
Für die Grund- und Gesamtschule Heinrich Julius Bruns ist künftig ein Verbindungsbau zwischen Grund- und Gesamtschule geplant, in dem u.a. Mensa, Aula, Fach- und Klassenräume sowie Büroräume untergebracht werden sollen. Die Planungen dafür laufen bereits. Im Dezember 2021 soll dafür der Bauantrag gestellt werden. Die Gemeinde hofft für das 14 Mio.- Euro-Projekt noch auf Fördermittel.
Bis zur Fertigstellung des neuen Komplexes wird das historische Schulgebäude in der Nähe des Busbahnhofs von den angehenden Abiturienten genutzt. Parallel zu den Bauarbeiten des 1. Bauabschnittes wurde auch die IT-Ausstattung und -infrastruktur mit Hilfe von Fördermitteln von ca. 319.000 Euro ausgebaut. Dazu gehören leistungsstarke Notebooks, interaktive Whiteboards und Tablets, ein Glasfasernetzwerk zwischen den Schulgebäuden sowie neue CAT7-LAN-Anschlüsse im Gesamtschulgebäude. Mit einer Förderung des Landkreises Potsdam-Mittelmark sollen weitere Bereiche der Schule mit neuen CAT 7-Anbindungen ausgestattet werden.
Derzeit besuchen die Grund- und Gesamtschule Heinrich Julius Bruns ca. 880 Schüler*innen in 39 Klassen aus 45 Orten. Das Einzugsgebiet des Lehniner Schulzentrums ist damit ca. 1.000 Quadratkilometer groß. Die Lehniner Schüler*innen werden von 75 Lehrer*innen und zehn Erzieher*innen der ITBL betreut. Bis 2023 wird die Schülerzahl voraussichtlich bei 1.000 liegen.
„Der millionenschwere Umbau auf dem Schulcampus ist ein Leuchtturmprojekt in der Bildungslandschaft des Landkreises Potsdam-Mittelmark, das nur mit dem Zusammenwirken von Land, Kreis, Kommune und Gemeindevertretern umsetzbar ist. Wir sichern damit eine weiterhin hohe Unterrichts-Qualität und den langfristigen Erhalt des Schulstandortes. Eine attraktive Schule bietet beste Lernbedingungen und wird gerne bei der Schulwahl der Kinder und Eltern berücksichtigt“, sagt Uwe Brückner.
Das Schulprogramm steht unter dem Motto: „Leben, lernen, lachen“. Zu den Schultraditionen gehören Theaterprojekte, Sprachreisen, Kontakte zu Partnerschulen in Polen und Frankreich, Schülerband, sportliche Entspannungsangebote, Schülercafé, Lego-Roboter-Projekt, die Teilnahme an Sportevents, Praxislerntage und Projekte zum sozialen Lernen. Darüber hinaus ist die Grund- und Gesamtschule „Heinrich Julius Bruns“ Ganztags- und Praxislernschule sowie Partner beim Landesprojekt „Gemeinsames Lernen“.
Der Lehniner Schulcampus, der auch Inklusionsschule ist, konzentriert vielfältigste Angebote an einem Platz. Hier gibt es u.a. zwei Turnhallen, einen Sportplatz, eine integrierte Tagesbetreuung (ITBL/ früher Hort), ein Eltern-Kind-Zentrum (EKiz), die Bibliothek „Bettina von Arnim“ und einen Jugendclub. Auch der Kreissportbund und Vereine nutzen die Sportanlagen. Vier Sozialarbeiter*innen sind auf dem Gelände tätig. Der Schulförderverein unterstützt die Schule sowohl materiell als auch bei der Durchführung von Veranstaltungen. In der Nähe befindet sich fußläufig erreichbar der Busbahnhof, wo sich neun regionale Linien kreuzen, so dass die Kinder und Jugendlichen schnell nach Unterrichtsende nach Hause kommen.
Mehr zum Lehniner Schulzentrum auf https://schulcampus-lehnin.de/
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