Nahmitz: ein ganzes Dorf packt zur Verschönerung mit an
Im Kloster Lehniner Ortsteil Nahmitz ist dank der Förderung des Landes Brandenburg viel passiert. In Bürgerdialogen wurden Schwerpunkte erarbeitet, die das Dorf schöner machen sollen. Was aus dem Projekt „Partizipation Ortsgestaltung“ geworden ist, präsentierte Ortsvorsteher Klaus Wendler in einer Videokonferenz zurecht nicht ohne Stolz. „Das Projekt zeigt, was alles erreicht werden kann, wenn alle mitanpacken“, zeigt sich auch Bürgermeister Uwe Brückner beeindruckt.
Mittlerweile sind Bücherzellen aus den Ortsteilen nicht mehr wegzudenken. Vorreiter waren hier die Nahmitzer Landfrauen. Mit Spenden und vielen fleißigen Helfern wurde im Ort die erste Bücherzelle mit Gästebuch errichtet. „Ganz ohne Förderung“, berichtet Klaus Wendler, der sich bei den Landfrauen bedankt, die maßgeblich an der Umsetzung beteiligt waren und diesen Bücherschrank seitdem auch betreuen.
Weiterhin wurde die Kirche freigeschnitten, Blumen gepflanzt und auf einer Brache ein Beet mit Wildblumen angelegt. Mithilfe der Förderung des Landkreises Potsdam-Mittelmark „Aktiv sein im Alter“ wurden 12 touristische Hinweistafeln im Dorf errichtet – die beiden Projekte wurden von Reinhard Wilke, der auch als Ortschronist fungiert, initiiert. Über dieselbe Förderung soll nun auch eine Heimatstube im Vorraum des Ortsvorsteherbüros errichtet werden. Der Glascontainerplatz wurde gepflastert und eingezäunt. Über Fördermittel zur „Erneuerung der touristischen Infrastruktur“ wurden Sitzbänke am Sieb, am Kreisverkehr und am Friedhof errichtet.
Ein Wunsch der Nahmitzer war ein neuer Standort für den Spielplatz. „Die Zustimmung des Landkreises für die neue Nutzung der ehemaligen Friedhofsfläche traf vor einigen Tagen ein“, so Brückner. Damit kann 2021 mit der Vorbereitung des Areals begonnen werden. Ein Zaun ist bereits über das Ortsteilbudget angeschafft worden. Somit kann der Spielplatz sichtbar vom Friedhof abgetrennt werden. Die neuen Spielgeräte werden aufgebaut, einzig ein Trampolin musste aus Kostengründen gestrichen werden und soll später aufgestellt werden. Der Zugang erfolgt dann über den Mittelweg.
Wichtig war auch eine Verkehrsberuhigung zu schaffen und Gefahrenstellen zu beseitigen. So wurde die Einbahnstraßenregelung um die Kirche eingeführt und ein eingeschränktes Halteverbot in der Dorfstraße errichtet.
Geplant wird derzeit die Trinkwasser-Erschließung. Es bleiben auch noch weitere Wünsche offen, so soll auch ein Dorfgemeinschaftshaus entstehen. „Das erscheint momentan utopisch. Wir haben deswegen unser Augenmerk auf die Turnhalle gerichtet“, erklärt Ortsvorsteher Wendler. Genutzt werden soll diese für Sport und Veranstaltungen. Für zwei Varianten werden zurzeit die Kosten geprüft.
Die Nahmitzer hatten auf ihrer Wunschliste einen Zugang zum See. Ob dieser am Netzener See oder am Klostersee entstehen kann, wird noch diskutiert. Die Sanierung der Gehwege ist im Haushalt bereits eingeplant. Eine „Knorpelschänke“, also eine überdachte Sitzgruppe, soll am Klostersee oder in der Ortsmitte aufgestellt werden.
„Es wurde schon viel erreicht, aber wir sind noch lange nicht fertig. Die Bürgerdialoge wurden weitergeführt, wenn auch auf anderer Ebene und sollen auch in Zukunft fester Bestandteil bleiben“, ruft Klaus Wender zur weiteren Teilnahme auf und dankt allen Beteiligten für die aus seiner Sicht großartige Zusammenarbeit.
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