Für den Erhalt des Lehniner Krankenhauses
Die Gemeindevertretung von Kloster Lehnin hat Bürgermeister Uwe Brückner beauftragt, Gesundheitsministerin Dr. Ursula Nonnenmacher, sowie der Geschäftsführung des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin, eine Resolution zu übermitteln und sich für den Erhalt als Krankenhaus der Grundversorgung einzusetzen.
Die Gemeindevertretung Kloster Lehnin ist besorgt darüber, dass dem Krankenhaus, das der Grundversorgung der Bevölkerung dienen sollte, durch die Schließung der Klinik für Innere Medizin der Nährboden entzogen wird. Sie befürchtet, dass - nach der Schließung der Chirurgie vor einigen Jahren und jetzt der Rettungsstelle - nun die nächste Etappe hin zu einem schleichenden Untergang des Gesundheitsstandortes Lehnin eingeleitet wird. Durch den Wegfall der Diagnostik würde zudem die medizinische Qualität der Geriatrischen Rehabilitation und der Palliativmedizin nicht mehr aufrechterhalten werden können.
Die Gemeindevertretung befürchtet, dass es dadurch für die Bevölkerung der Gemeinde Kloster Lehnin zu einer verzögerten Akutbehandlung in lebensbedrohlichen Lebenssituationen kommen wird sowie darüber hinaus größere Entfernungen und längere Einsatzzeiten bei Rettungseinsätzen verursacht werden. Dies ist nicht hinnehmbar.
Die Gemeindevertretung Kloster hält die im Gegenzug geplante Aufstockung der Geriatrie zwar für eine wirtschaftliche Variante für den Betreiber, weist aber darauf hin, dass dies nicht dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen in der Region entspricht, welches primär durch die Rettungsstelle, die Fachabteilungen für Innere Medizin, für Palliativmedizin und einer Abteilung für Akutgeriatrie befördert wird.
Die Gemeindevertretung Kloster Lehnin hält diese Schließung nicht vereinbar mit dem Koalitionsvertrag von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen. Darin heißt es: „Die Koalition wird alle Krankenhausstandorte im Land erhalten. Eine solide Grundversorgung muss es überall geben; komplexe Leistungen konzentrieren wir an geeigneten Standorten, Krankhäuser der ländlichen Grundversorgung sollen zu modernen ambulant-stationären Gesundheitszentren weiter entwickelt werden.“
Die Gemeindevertretung Kloster Lehnin fordert, dass der Krankenhausstandort in Lehnin ein Krankenhaus der Grundversorgung bleibt und nach ca. drei Jahrzehnten endlich in ein ruhiges und stabiles Fahrwasser kommt. Die Gemeindevertretung Kloster Lehnin ist davon überzeugt, dass die aktuelle Corona-Pandemie deutlich machte, wie unverzichtbar dezentrale Krankenhaustrukturen sind, um das Gesundheitssystem in der Region insgesamt zu stabilisieren.
Die Gemeindevertretung Kloster Lehnin hält die Schließung auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels nicht für sachgerecht. Ein zunehmendes Lebensalter der Menschen, die Nachfrage nach einer ganzheitlichen Behandlung und eine komplexere Medizin werden zu immer größeren Herausforderungen führen. Dieser Entwicklung sollte mit einer funktionierenden Krankenhauslandschaft, bestehend aus dezentralen Grundversorgern, zentralen Vollversorgern und Spezialkliniken begegnet werden.
Die Gemeindevertretung Kloster Lehnin ist sich bewusst, dass das Krankenhaus mit 55 Betten auf der Inneren Station und einem Einzugsgebiet von rund 10.000 Einwohnern relativ klein ist und sich insbesondere in Potsdam und Brandenburg große Krankenhäuser befinden. Durch die Schließung der Chirurgie werden nicht mehr die besonderen Fördervoraussetzungen für Kliniken im ländlichen Raum erfüllt. Der Betreiber des Krankenhauses, das „Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin“ erwirtschaftete deshalb seit Jahren ein Defizit, obwohl er die erforderlichen Maßnahmen (z. B. Einführung des DRG-System etc.) eingeleitet und getragen hat, um die Grundversorgung auch in Kloster Lehnin aufrecht zu erhalten.
Die Gemeindevertretung Kloster Lehnin fordert die Landesregierung Brandenburg und die Geschäftsführung des Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin auf, für den Standort Kloster Lehnin ein trag-, zukunfts- und vor allem finanzierungsfähiges Konzept als Krankenhaus der Grundversorgung mit Rettungsstelle und weiteren Elementen der medizinischen Versorgung zu erarbeiten und umzusetzen.
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