Potsdam-Mittelmark: Niedrigste Kinderarmut in Ostdeutschland
Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung wächst die Kinderarmut in Deutschland trotz der guten Konjunktur. 14,7 % der Kinder unter 18 Jahren leben in Familien, die auf Unterstützung der Jobcenter angewiesen sind. Ganz anders ist die Situation in Potsdam-Mittelmark: Die Kinderarmut ist hier mit 7,8 % so niedrig wie in keinem anderen Kreis in Ostdeutschland und sie ist seit Jahren rückläufig.
In einer viel beachteten Studie hat die Bertelsmann-Stiftung sich mit der Kinderarmut in Deutschland beschäftigt. Die Gütersloher Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass fast zwei Millionen Kinder in Deutschland in Familien aufwachsen, die auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Das sind 14,7 % aller unter 18-Jährigen (SGB IIQuote). Überraschend ist, dass diese Quote seit 2011 sogar um 2,8 % angestiegen ist, obwohl die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum um 9,9 % gesunken ist. In
Ostdeutschland ist die SGB II-Quote bei Kindern zwar zwischen 2011 und 2015 um 9,6 % gesunken, liegt mit 21,6 % aber immer noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Die Bertelsmann-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten zum Teil erhebliche regionale Unterschiede bestehen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die SGB II-Quote bei Kindern im Landkreis Potsdam-Mittelmark die niedrigste aller Kreise und kreisfreien Städte in Ostdeutschland ist. Auch im Land Brandenburg gibt es deutliche Unterschiede bei der Kinderarmut, wobei der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit Abstand den niedrigsten Anteil hat (siehe Grafik).
Erfreulich ist darüber hinaus, dass die Kinderarmut in Potsdam-Mittelmark trotz des bereits sehr niedrigen Niveaus in den letzten Jahren weiter gesunken ist. Im Jahr 2011 lag sie noch bei 8,9 %, so dass ein Rückgang von 12,4 % erreicht werden konnte. Der Leiter des Jobcenters, Bernd Schade, freut sich über diese positiven Zahlen: „Natürlich freuen wir uns, dass wir in Potsdam-Mittelmark die niedrigste Kinderarmut in ganz Ostdeutschland haben! Aber hinter der Quote von 7,8 % verbergen sich 2.701 Kinder und Jugendliche, die in Familien leben, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen sind. Es ist unser Ziel in der MAIA, diese Zahl weiter zu reduzieren, indem wir die Eltern dabei unterstützen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“
Landrat Wolfgang Blasig weist auf die guten Rahmenbedingungen im Kreis hin, die dazu beitragen, dass viele Eltern in Potsdam-Mittelmark Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit miteinander kombinieren können: „Die gute Verkehrsinfrastruktur und ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten, sowie
Präventionsangebote wie das Netz der Familienzentren im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind Faktoren, die zu einer niedrigen Kinderarmut beitragen. Es zahlt sich aus, dass der Kreis in diesen Bereichen seit Jahren investiert.“
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