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Dr. Frank-Walter Steinmeier besucht die Reckahner Museen

Am 26.09.2015 besuchte der Bundestagsabgeordnete Frank-Walter Steinmeier erstmals das Ensemble der Reckahner Museen in der Gemeinde Kloster Lehnin.

 

Bei seinem Besuch bekam Frank-Walter Steinmeier einen Eindruck von der historischen Schule, dem Schlossmuseum und dem Leben und Wirken des preußischen Lehrers Heinrich Julius Bruns (1746 – 1794). Museumsleiterin Dr. Silke Siebrecht-Grabig führte durch die Ausstellungsräume und gab einen Einblick über das schulische Leben im 18. Jahrhundert. Der Bundestagsabgeordnete, der von ehrenamtlichen Vertretern der Rochow-Akademie für zeithistorische Forschung begleitet wurde, verfolgte mit Spannung wie bedeutungsvoll die von Bruns geleitete Schule für die Region und Europa war. Denn aus allen Herrenländern kamen im 18. Jahrhundert die Lehrer um von Heinrich J. Bruns zu lernen. Viele kamen im Kutschenzeitalter über mehrere tausend Kilometer gereist und nahmen die Strapazen der langen Reise auf sich. Während der Schaffenszeit von Bruns stiegen der Bildungsgrad und der Wohlstand und zugleich sank die Kriminalität in der Gutsgemeinde. Sein einstiger Förderer, Friedrich Eberhard von Rochow, legte Wert darauf, dass die Menschen eine aufgeklärte Sicht auf die Welt erhalten. Friedrich Eberhard von Rochow und sein Frau Christiane Louise gehörten zu den einstigen Volksaufklärern in Preußen und setzten die Agrar- und Bildungsreformen aktiv um, förderten in ihrer Region die philanthropische Musterschule und das Verständnis für die Aufklärung.

Frank-Walter Steinmeier war mehr als beeindruckt von dem weitläufigen Gelände, welches auch für Veranstaltungen wie Hochzeiten genutzt werden kann und durfte am Ende der umfassenden Führung im Keller des Schlosses Reckahn nach historischem Verfahren eigenhändig Papier schöpfen. „Wir haben vergessen wie aufwendig es ist Papier mit den Händen herzustellen und wie wertvoll es dazumal war. Heute machen wir uns über 500 Blatt im Drucker wenig Gedanken“, so Steinmeier nach der gelungenen Herstellung eines Blattes Papier.

Im Gespräch mit Vertretern der Reckahner Museen wurden jedoch auch Wünsche und Sorgen an den Bundestagsabgeordneten herangeführt. So erfuhr Frank-Walter Steinmeier, dass es, wie bei vielen anderen Museen in unserer Region, auch hier finanzielle und personelle Engpässe gibt und man sich weiterhin Unterstützung für den Museumskomplex wünsche. Frank-Walter Steinmeier sagte seine Unterstützung zu und erklärte darüber hinaus, dass er dem Freundeskreis Reckahner Museen beitreten wird. „Dieses Kleinod in Reckahn muss geschützt werden und verdient Unterstützung“, so Steinmeier.

 

gez. i.A. Tobias Borstel

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Veröffentlichung

Reckahn
Di, 20. Oktober 2015

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