Schokolade, Bier, Kegeln, Volleyball, Brüssel
Wir waren in Belgien, zu Besuch bei Freunden. Vriendschap oder Vriend hörten wir überall. Das freut uns sehr und macht uns auch ein bisschen stolz, denn wer kann schon von sich behaupten, flämische Freunde zu haben. In Kloster Lehnin ist das nicht mehr so außergewöhnlich. Wir vom Nahmitzer Sportverein reihen uns da ein, nach den „Kürbiszüchtern“ und den Karnevalisten.
Die Gemeindepartnerschaft zwischen Tervuren und Kloster Lehnin macht das alles möglich. Wo etwas angeschoben werden muss, da wird es gemacht. Das war auch bei uns so. Mit der ersten Volleyballbegegnung im April 2010 begann eine, für uns nun doch außergewöhnliche Geschichte. Inzwischen waren die „Klabbodders“, unsere flämischen Freunde, schon zweimal in Kloster Lehnin, zu Gast, immer mit Unterstützung aus dem Rathaus in Kloster Lehnin. Ein Gegenbesuch in Tervuren, bei den Klabbodders in Duisburg war überfällig. Das war unüberhörbar bei der herzlichen Einladung, die die Klabbodders beim letzten Besuch aussprachen. Allerdings ahnten wir da noch nichts von der überwältigenden Gastfreundschaft, die uns an diesen 3 Tagen in Belgien zu Teil werden sollte. Anreise war am Freitag, den 5. August 2011. Ziel war Duisburg, ein Ortsteil von Tervuren in Flämisch-Brabant, ganz in der Nähe von Brüssel.
8 Stunden auf der Autobahn - Mit 2 Kleinbussen, die vom Rathaus Kloster Lehnin zur Verfügung gestellt wurden, gingen 14 Sportlerinnen und Sportler vom Nahmitzer Sportverein auf die Reise, 7 Frauen und 7 Männer. Dass die Klabbodders ein reiner Männerverein sind, spielt hier keine Rolle. Die flämische Gastfreundschaft macht da keine Unterschiede, im Gegenteil. Bei der Ankunft in Leuven wurden wir von einer kleinen Abordnung empfangen. Und es ging auch gleich weiter zum Empfang im Rathaus in Tervuren. Der Bürgermeister hieß uns herzlich willkommen und stellte die Gemeinde Tervuren vor. Die Infos waren verpackt in einem 20-minütigem Film, mit deutschem Untertitel. Grüße wurden ausgetauscht, man kennt sich ja auf Amtsebene, schließlich besteht die Gemeindepartnerschaft Tervuren – Kloster Lehnin schon seit Juli 2003.
Was folgt am ersten Besuchstag, natürlich ein Begrüßungsabend. „Verbroedering“ auf flämisch würde man mit „Verbrüderung“ übersetzen.
Tatsächlich steht im niederländischen Wörterbuch „nationale Eintracht“. Wir werden trotzdem die erste Übersetzung im Gedächtnis behalten, diese kommt dem Motto dieser Veranstaltung schon ziemlich nahe. Die Sportlerklause am Sportplatz in Tervuren wurde hergerichtet für einen herzlichen Empfang.
Gastgeschenke wurden überreicht. Fürs leibliche Wohl war bestens gesorgt.
Am Samstag wartete ein kleiner Bus von der Gemeinde Tervuren am Afrikamuseum auf uns. Und wie das so ist, wenn man Gäste hat, man kümmert sich gerne. Einige Klabbodders begleiteten uns mit ihren Frauen nach Brüssel.
Wer nach Tervuren fährt, muss ins Afrikamuseum gehen, wir natürlich auch. In einer Stunde verschafft man sich einen groben Überblick, schaut hier und da etwas genauer hin. Demnächst wird das Afrikamuseum für 3 Jahre geschlossen und völlig neu gestaltet. Wir werden uns auch das neue Museum, modern und interaktiv soll es werden, ansehen. Dann nehmen wir uns garantiert mehr Zeit.
Wer dachte das Programm für einen Tag sei geschafft, der irrt. In Belgien geht es überaus gesellig zu. Die Gemeinde Tervuren hatte ins Restaurant Quabrie zum Abendessen geladen.
Am Sonntag gab es wieder ein volles Programm. Um 10:00 Uhr fing das Kegelturnier, beim jährlichen Duisburg-Fest an. Unsere Frauen legten sich hier sehr ins Zeug. Die Männer sollten ja schließlich noch Volleyball spielen. Der Nahmitzer Sportverein hatte zwei Mixed-Mannschaften gemeldet. Um 12:30 Uhr fing dann der Klabbodderball an, also das Volleyballturnier. Gespielt wurde in 4 Gruppen mit je 4 Mannschaften. „Nahmitz I“ (Rosi, Fred, Dele, Andreas, Henry) erwischte eine schwerere Gruppe und schaffte es nicht bis in eines der Finales. „Nahmitz II“ (Gabi, Wolfgang, Dirk, Klaus) kam ungeschoren durch die Vorrunde und konnte auch das Spiel gegen einen anderen Gruppenersten „Klein Duisburg“ gewinnen. Der Weg ins Finale war geschafft.
Im kleinen Finale entwickelte sich ein spannendes Spiel, das „Anke en de Joepie“ mit 2:1 gewannen. „Klein Duisburg“, die Mannschaft der Klabbodders, erreichte damit Platz 4. Die lautstarke Unterstützung aus Deutschland konnte daran nichts mehr ändern.
Im Finale spielten „Rikke en Co“ gegen „Nahmitz II“. Das Spiel stand im Unterhaltungswert dem kleinen Finale in nichts nach. Die mehrmaligen Vorjahressieger wollten den Pokal natürlich in Belgien behalten. Doch auf Nahmitzer Seite lief das Spiel trotz ungewohnter Windverhältnisse überwiegend gut, so dass nach 2 Sätzen der Gewinner feststand. Die Zuschauer hätten wohl noch einen Satz vertragen, bei diesem ja international besetzten Turnier. Sieger beim Klabbodderball Volleyballturnier 2011 wurde der „Nahmitzer Sportverein“. Die Verabredung mit dem Zweitplatzierten fürs Turnier im nächsten Jahr steht auch schon.
Der Abschied rückte näher. Beim Imbiss im Pachthof Stroykens wurde noch mal rekapituliert, wie fing das alles an, wie geht es weiter. In Einem waren sich alle einig, man wird sich wiedersehen. 2012 wird der Nahmitzer Sportverein 60 Jahre alt. Was wäre das für eine Feier ohne die Klabbodders. Die Planungen laufen gleich an, wenn wir wieder zurück sind. Tolle Ideen gibt es jedenfalls schon. Die Klabbodders begehen übrigens 2012 ihr 40. Gründungs-jubiläum.
Diese Reise hat uns neugierig gemacht, auf Land und Leute, auf Brügge und Antwerpen, auf Chimay und Duvel,…
Wir vom Nahmitzer Sportverein können uns nur bedanken, ganz herzlich bei den Klabbodders, bei der Gemeinde Tervuren, bei der Gemeinde Kloster Lehnin und natürlich bei allen fleißigen Helfern.
Nahmitzer Sportverein e.V.
im August 2011
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