Aus der historischen Vergangenheit von Kloster Lehnin
Gasthäuser Teil: 7.1
Gasthaus: „Der Laden“ - und wie alles begann
Wer kann sich noch an den „Goldenen Anker“ erinnern? Sicher nicht all zu viele unserer Lehniner Bürger, aber vielleicht an den Namen des ehemaligen Besitzers, Albert Dübener und an den dazu gehörenden Saal, an den Konsum und natürlich an die Familie Niewar. Genau sie waren es, die das Gasthaus zu DDR-Zeiten als Konsum führten und nun in 2. Generation als Cafe betreiben wollen. Der Sohn, Frank Niewar, hat ein Konzept entwickelt, dass es so noch nicht in Lehnin und Umgebung gibt. Der Laden, so Niewar, wird zur Hälfte Cafe und zur anderen Hälfte Werkstatt für Fahrräder und Mopeds, nebst Fahrradverleih sein. Betreiben wird er ihn mit seiner Frau Katrin. Familienfeiern und kleine Feste werden in der ersten Zeit das Hauptgeschäft sein. Wenn der Saal in den nächsten Jahren nach hist. Vorbild wieder hergestellt ist, können dort natürlich größere Veranstaltungen durchgeführt werden. Aber bis es soweit ist, werden noch einige Liter durch den angrenzenden Emsterkanal fließen.
Der Emsterkanal, mit dem dazugehörigen Hafen, wurde in den Jahren zwischen 1869-71 (1866 - 1872 Bau des Emsterkanals durch eine Genossenschaft, Quelle Wasser und Schiffartsamt WSA Berlin) auf drängen der Ziegeleibesitzer gebaut. Sie hatten es satt, ihre Ziegel bis zur Havel mit Pferd und Wagen zu transportieren. Somit wurde ein direkter Wasserweg zur Havel geschaffen.
Wann das Gasthaus „Zum Goldenen Anker“ entstanden ist, ist schwer zu sagen. Ob es 1870 schon stand, als der Hafen (Kessel) fertig war - wer weiß. Fest steht, dass sich die Schifferinnung 1891 und der Schifferverein 1909 im Goldenen Anker gegründet haben. Dafür spricht diese einmalige Lithographie von 1894, die schon das Logo der Schifferinnung und des Schiffervereins handgemalt trägt.
Auf der Karte ist auch zu erkennen, wie der Saal einst aussah und wie er wieder aussehen könnte. Irgendetwas Besonderes scheint dieses Gasthaus an sich gehabt zu haben. Damals eine handgemalte Lithographie als Postkarte in Auftrag zu geben, war sehr selten. Oftmals wurden auf solchen Karten mehrere Sehenswürdigkeiten eines Ortes dargestellt.
Das Gasthaus wurde später das Vereinslokal der Schifferinnung. In der Zeit, wenn die Kähne beladen wurden, konnte man sich dort in Ruhe „einen genehmigen“.
Es wird berichtet, dass das Gebäude mindestens zweimal abgebrannt ist. Es wurde komplett anders wieder aufgebaut. Das Gebäude wurde aufgestockt und mit mehreren Zimmern, die als Pension dienten, ausgestattet. Nur der Saal sieht heute noch genauso aus wie damals.
Heute befinden sich dort zwei Wohnungen, die vermietet werden.
Wir wünschen den neuen Betreibern viel Erfolg und allzeit gute Geschäfte. Die Neueröffnung findet am 01.04.2010 um 12.00 Uhr statt. Es lohnt sich allemal, das Cafe zu besuchen. Das eine oder andere historische Objekt kann dort bestaunt werden und man sieht, wie viel Herzblut darin steckt, ein Cafe in dieser Art zu gestalten.
Peter Werner
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