In bestimmten Fällen können Sie den Steuerabzug auf erzielte Kapitalerträge von vornherein vermeiden:
Freistellungsauftrag (FSA)
Wenn Ihre steuerpflichtigen Kapitalerträge 801 € bzw. 1.602 € (bei zusammenveranlagten Ehegatten bzw. Lebenspartnern) jährlich nicht übersteigen, reicht ein Freistellungsauftrag gegenüber Ihrem Kreditinstitut aus, um den Steuerabzug von Kapitalerträgen durch die Bank zu vermeiden.
Sie können den Sparer-Pauschbetrag von 801 € bzw. 1.602 € auch auf mehrere Kreditinstitute verteilen. Innerhalb eines Kreditinstituts ist es nicht zulässig, den Freistellungsauftrag auf einzelne Konten oder Depots zu beschränken.
Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung)
Sofern Ihr zu versteuerndes Einkommen (einschließlich der Kapitalerträge) im Kalenderjahr den Grundfreibetrag der Einkommensteuer nicht übersteigt, können Sie bei Ihrem zuständigen Wohnsitzfinanzamt eine NV-Bescheinigung beantragen. Die NV-Bescheinigung wird dann vom Finanzamt zugesandt. Eine NV-Bescheinigung ist nur erforderlich, wenn Ihre steuerpflichtigen Kapitalerträge jährlich den Sparer-Pauschbetrag von 801 € bzw. 1.602 € übersteigen. Ansonsten reicht ein Freistellungsauftrag gegenüber Ihrem Kreditinstitut aus.
Nach Vorlage der NV-Bescheinigung bei Ihrem Kreditinstitut kann dieses die Kapitalerträge ohne Abzug von Steuern auszahlen. Bitte bedenken Sie bei der Anzahl der Bescheinigungen, dass Sie für jedes Kreditinstitut, bei dem Sie Kapitalerträge erzielen, ein Exemplar benötigen.
Eine NV-Bescheinigung wird nicht erteilt, wenn Sie voraussichtlich oder auf Antrag zur Einkommensteuer veranlagt werden. Daher erhalten Sie u.a. keine NV-Bescheinigung, wenn für Sie vom Finanzamt ein verbleibender Verlustabzug festgestellt wurde.
Die NV-Bescheinigung wird unter dem Vorbehalt des Widerrufs mit einer Geltungsdauer von höchstens drei Jahren ausgestellt und muss am Schluss eines Kalenderjahres enden.